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TIP TOP Industrievulkanisation Borna: Hochqualifiziertes Know-how seit 35 Jahren

Poing bei München, 29. September 2025. Förder- und Aufbereitungsanlagen kommen in vielen Bereichen der Industrie zum Einsatz. Die TIP TOP Industrievulkanisation Borna GmbH, ein Unternehmen der REMA TIP TOP AG, ist seit 35 Jahren ein verlässlicher Partner und innovativer Systemanbieter in den Bereichen Verschleiß- und Korrosionsschutz sowie im Bereich Service und Bau von Förderanlagen. Dipl.-Ing. Jens Grabowski ist bereits seit 33 Jahren im Unternehmen tätig, seit 2006 als Geschäftsführer. Im Interview spricht er über die Entwicklung des Unternehmens mit seinen vier Standorten in Zedlitz, Nauen, Zwickau und Fürstenwalde sowie darüber, wie es ihm gelungen ist, das Unternehmen zu einem Top-Serviceanbieter im Bereich Fördertechnik zu machen.

Herr Grabowski, die TIP TOP Industrievulkanisation Borna feiert dieses Jahr ihr 35-jähriges Jubiläum. Ein guter Anlass für einen kurzen Rückblick. Wie hat sich das Unternehmen seit seinen Anfängen entwickelt?

GRABOWSKI: Die Industrievulkanisation Borna GmbH ist aus der mitteldeutschen Braunkohle hervorgegangen. In der Braunkohleindustrie war die Fördertechnik bereits ein wichtiger Teil in der Kohleförderung. Im Jahr 1990 erfolgte die Vereinigung mit der Stahlgruber Otto Gruber GmbH & Co. KG. Heute sind wir ein Teil der REMA TIP TOP AG. In den Anfangszeiten zählte das Unternehmen 25 Mitarbeiter. Heute sind am Hauptsitz in Borna und in den Niederlassungen in Nauen, Zwickau und Fürstenwalde 120 Mitarbeiter beschäftigt, darunter Vertriebsingenieure, kaufmännische Mitarbeiter, Servicemonteure, Metallbauer, Konstruktionsmechaniker und Auszubildende in verschiedenen Bereichen.

Welche Produktschwerpunkte bietet TIP TOP Industrievulkanisation Borna heute an?

GRABOWSKI: Zu unserem Leistungsspektrum gehören unter anderem die Lieferung und Montage von Stahlseil-, Kunststoff- und Textilfördergurten, die Installation von Handläufen an Fahrsteigen und Fahrtreppen sowie die Montage, Reparatur und Herstellung von Endlosverbindungen an Fördergurten im Kalt- und Heißvulkanisierverfahren. Ein weiterer wichtiger Produktbereich sind unsere innovativen Gurtreinigungs- und Beschichtungssysteme sowie der Stahl- und Anlagenbau am Standort in Nauen.

Sie selbst sind bereits seit 33 Jahren im Unternehmen tätig, zunächst als Vertriebsingenieur und Betriebsleiter, seit 2006 schließlich als Geschäftsführer der TIP TOP Borna GmbH. In dieser Zeit haben Sie maßgeblich zur Stärkung der Marktposition von REMA TIP TOP im Bereich der Fördertechnik beigetragen. Welche Entwicklungen waren aus Ihrer Sicht in dieser Zeit die wichtigsten?

GRABOWSKI: Die Branche selbst hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. So ist beispielsweise die Braunkohleförderung in Mitteldeutschland stark zurückgegangen. Heute sind wir ein starker Partner für viele Industriezweige in denen Schütt- und Stückgüter bewegt werden.

Entsprechend war und ist es mein Ziel, das Portfolio des Unternehmens im Bereich Fördertechnik weiter auszubauen, zu erweitern und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Durch unsere Standorte und insbesondere durch die Eröffnung der Niederlassung in Nauen im Jahr 1998 konnten wir die Entwicklung der GmbH nachhaltig gestalten. Die Basis dafür war stets das vorhandene Know-how unserer Mitarbeiter im Bereich Fördertechnik. Dieses noch weiter auszubauen, ist eine meiner zentralen Aufgaben.

Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?

GRABOWSKI: Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung von Produkten zur Reinigung von Fördergurten. Die Reinigung der Fördergurte ist entscheidend für ihre Lebensdauer und die Sauberkeit der Anlagen. Dies wird von vielen Anlagenbetreibern aus den unterschiedlichsten Gründen vernachlässigt. Das haben wir häufig festgestellt, wenn wir als Servicepartner für Reparaturen oder die Verbindung von Fördergurten vor Ort waren. Dabei trägt eine optimale Reinigung erheblich zur Wirtschaftlichkeit bei, denn Störungen des Produktionsprozesses, die durch Verunreinigungen verursacht werden, können zu Ineffizienz bis hin zum Stillstand der gesamten Gurtförderanlage führen. Zudem verursacht eine mangelhafte Fördergurtreinigung Zusatzkosten, beispielsweise durch erhöhten Verschleiß an Trommeln oder Fördergurten, Schüttgutverlust und Aufwendungen für manuelle Reinigungsarbeiten. Das haben wir bei REMA TIP TOP erkannt und mit REMACLEAN und UNICLEAN Fördergutreinigungssysteme entwickelt, die unser Portfolio hervorragend ergänzen und uns Möglichkeiten zum weiteren Wachstum bieten.

TIP TOP Industrievulkanisation Borna ist heute auch Servicepartner für einen Hersteller von Bändern im Bereich der Kunststofffördertechnik. Auch das haben Sie maßgeblich initiiert. Was zeichnet diese Kooperation aus?

GRABOWSKI: Auch hier habe ich für unser Unternehmen Chancen für weiteres Wachstum gesehen, wobei ich auf dem vorhandenen Know-how aufbauen konnte. Der Hersteller ist einer der marktführenden Produzenten von Kunststoffbändern. Dank dieser Kooperation und weiterer Partner können wir auf Erfahrungen und eine reichhaltige Produktpalette zurückgreifen, die speziell für einzelne Anwendungsbereiche wie beispielsweise Druck und Papier, Lebensmittel und Materialhandling entwickelt wurde. Dies gilt für Transport- und Prozessbänder ebenso wie für Einzugs- bzw. Antriebsriemen, Modulbänder, Zahn- und Rundriemen aus Kunststoff. Alle Produkte werden von uns speziell für die jeweilige Anwendung angepasst und auf Wunsch durch unser geschultes Personal in die Anlage integriert. Für diesen Bereich unterziehen wir uns jährlich einer Zertifizierung nach DIN ISO 9001.

Gibt es weitere Produkte, die Sie immer wieder faszinieren?

GRABOWSKI: Ja, tatsächlich. Ein Beispiel dafür sind unsere Dienstleistungen im Bereich der Montage und Vulkanisation von Handläufen an Rolltreppen und Fahrsteigen, die zur Beförderung von Personen genutzt werden. Es handelt sich um ein Produkt, das viele Menschen berühren, wenn sie z. B. auf Flughäfen, Bahnhöfen oder in Shoppingcentern Rolltreppen nutzen. Seit 2002 kooperieren wir mit einem österreichischen Unternehmen, das in Europa und weltweit zu den führenden Herstellern von Handläufen zählt. Wir haben ein umfangreiches Sortiment verschiedener Handlauftypen am Lager, um kurzfristig auf entsprechende Bedarfe reagieren zu können.

Ebenfalls spannend ist der Bereich der Beschichtungssysteme mit dem Produkt REMAPUR zum Schutz und zur Sanierung von Stahl- und Betonuntergründen. Es kommt beispielsweise bei Biogasanlagen, Behältern, Trichtern und anderen Bauteilen zum Einsatz. Auch hier knüpfen wir an vorhandene Kompetenzen an und erweitern diese.

Die Mitarbeiter sind ein gutes Stichwort. Viele Industriebereiche berichten von den Herausforderungen bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften. Wie ist es in Ihrem Unternehmen und was macht TIP TOP Industrievulkanisation Borna zu einem attraktiven Arbeitgeber?

GRABOWSKI: Ja, das Thema „Mitarbeiter” ist in den letzten Jahren – und vor allem seit der Corona-Pandemie – zu einer zentralen Aufgabe geworden, die inzwischen einen großen Teil unserer Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Sich dieser Aufgabe zu stellen, ist eine unserer größten Herausforderungen im Unternehmen. Viele unserer Mitarbeiter können auf eine lange Unternehmenszugehörigkeit zurückblicken. Aktuell haben wir sogar noch Mitarbeiter, die schon bei der Unternehmensgründung dabei waren. Als Arbeitgeber ist man natürlich stolz, wenn die Fluktuation gering und die Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter lang ist.

Dies erfordert heute mehr denn je einen kommunikativen und wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeitern, und genau das ist mein Führungsstil. In unserem Unternehmen gibt es nicht das Wort „Ich“, sondern wir leben das „Wir“. Jeder unserer Mitarbeiter ist wichtig, egal welche Position oder Aufgabe er hat. In diesem Zusammenhang seien aber noch zwei weitere Punkte genannt. Einerseits die Ausbildung junger Menschen zur Fortführung des Unternehmens und andererseits die Integration ausländischer Mitarbeiter. Gerade unsere ausländischen Mitarbeiter sind für uns in den letzten Jahren sehr wertvoll geworden. In unserem Unternehmen sind Mitarbeiter aus vielen Nationen beschäftigt, beispielsweise aus Bosnien, Albanien, Polen und Kasachstan. Natürlich bieten wir auch einige Benefits, die uns als Arbeitgeber interessant machen.

Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie für die vier Standorte von TIP TOP Industrievulkanisation Borna und welche Ziele verfolgen Sie für die Zukunft des Unternehmens?

GRABOWSKI: Wir sehen die größten Chancen in unserer Innovationskraft und der Einbindung unserer Mitarbeiter bei der Unternehmensgestaltung. Dabei bewerten wir unsere Chancen, Risiken und Möglichkeiten, die nicht nur unserer GmbH, sondern der gesamten REMA TIP TOP Gruppe weiterhelfen. Uns ist wichtig, dass auch die Kollegen aus den anderen Gesellschaften von unseren Entwicklungen, Produkten und unserem Know-how profitieren. Wir sind heute bereits ein Systemanbieter mit sehr guten Produkten, viel Erfahrung und Mitarbeitern, die uns als Arbeitgeber schätzen. Gerade in den digitalen Produkten und der Kompetenz unserer Mitarbeiter sehe ich die größten Chancen für die Zukunft. Natürlich müssen wir die an uns gestellten Herausforderungen annehmen. Diese liegen in erster Linie im Bereich Personal: Wir suchen und bilden Mitarbeiter im gewerblichen und angestellten Bereich aus, die unsere Philosophie mittragen und die Entwicklung des Unternehmens mitgestalten möchten. Wichtig ist es aber auch, die sich ständig verändernden Marktbedingungen im Fokus zu behalten und die sich daraus ergebenden Herausforderungen flexibel, kompetent und zeitnah zu meistern.

Mein persönliches Ziel ist es, diesen Weg noch einige Jahre aktiv mitzugestalten, aber auch rechtzeitig das Amt an einen Nachfolger zu übergeben und diesen dann noch eine Zeit lang zu begleiten. Dies war und ist auch das Erfolgsgeheimnis unserer Gesellschaft seit mehr als 35 Jahren.

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