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Praxisbericht Biogasanlage: Betonbeschichtung schützt gegen biogene Schwefelsäure und Risse durch thermische Spannungen
Poing bei München, 24. Mai 2022. REMA TIP TOP hat eine spezielle Beschichtung für Betonoberflächen in Biogasanlagen entwickelt, die 2020 erstmalig in der Anlage von Marc Hohmeier aus Espelkamp in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz kam.
Hintergrund: Biogasanlagen dienen der Erzeugung von Biogas durch die Vergärung von Biomasse. In landwirtschaftlichen Biogasanlagen werden meist tierische Exkremente wie z.B. Gülle und Energiepflanzen als Substrat eingesetzt. Diese werden in sogenannten Fermentern bei etwa 40 bis 45 Grad Celsius unter Ausschluss von Sauerstoff vergoren. Dieser Vorgang setzt Methangas frei, das zur Energiegewinnung genutzt werden kann.
20 Prozent der erneuerbaren Energie in Deutschland wird durch Biogas abgedeckt.
Das Problem: Neben Methangas entsteht bei der Fermentation auch biogene Schwefelsäure, die den Beton im oberen Bereich des Fermenters angreift und der darin enthaltenen Stahlarmierung zusetzt. Das Rosten der Armierung führt in der Folge zu Abplatzungen und Undichtigkeit der Betonoberfläche. Darüber hinaus können durch Unterschiede zwischen der Innen- und Außentemperatur erhebliche Spannungen in der Betonhülle des Fermenters entstehen, die ebenfalls dazu führen, dass der Beton rissig und damit undicht wird.
„Viele der Anlagen in Deutschland mit insgesamt mehr als 30.000 Behältern sind inzwischen zwanzig und mehr Jahre alt und werden alle zwei Jahre auf Dichtigkeit geprüft. Die Herausforderung für Anlagenbetreiber besteht darin, eine langlebige Lösung gegen Undichtigkeit der Betonoberflächen durch biogene Schwefelsäure und thermische Spannungen zu finden“, erläutert Peter Jansen, Leiter für Oberflächentechnik bei REMA TIP TOP West in Kamen.
Als Antwort auf die Belastung durch biogene Schwefelsäure und thermische Spannungen haben die Spezialisten für Polyurea-Beschichtungen bei REMA TIP TOP eine Sprühbeschichtung zur Betonabdichtung speziell für Jauche, Gülle und Sickerwasser (JGS) entwickelt. Im Gegensatz zu Standardabdichtungen auf Epoxidharz-Basis, bei denen in einem aufwändigen und zeitintensiven Verfahren die gesamte Beschichtung ausgetauscht werden muss, lässt sich die Beschichtung “REMAPUR-BIO” von REMA TIP TOP sehr schnell und kostenreduzierend umsetzen.
Bei der Oberflächenbehandlung im Inneren eines Fermenters kostet jeder Tag, an dem dieser nicht genutzt werden kann, den Betreiber viel Geld. Deshalb kommt es auf schnelle und trotzdem langlebige Verarbeitung an. “Durch die neue Bodenbeschichtung von REMA TIP TOP konnte unser Fermenter schon nach fünf Tagen wieder befüllt werden, wodurch wir den Betrieb relativ schnell wieder aufnehmen konnten”, erläutert Marc Hohmeier, ein Betreiber aus Espelkamp in Nordrhein-Westfalen, der bei der Entwicklung unterstützte und in dessen Biogasanlage “REMAPUR-BIO” im Jahr 2020 erstmalig eingesetzt wurde.
Weitere Informationen zur Betonsanierung in Biogasanlagen finden Betreiber und Interessierte im Video von REMA TIP TOP unter https://www.youtube.com/watch?v=HpnYN722l-8.