Poing bei M\u00fcnchen, 26. September 2023. Stahl gilt als Material der Wahl, um Oberfl\u00e4chen in F\u00f6rderanlagen f\u00fcr schwere Materialien gegen Verschlei\u00df zu sch\u00fctzen. In der Praxis st\u00f6\u00dft Stahl jedoch in vielen F\u00e4llen an seine Grenzen. Rico Harting, Produktmanager bei REMA TIP TOP entwickelt seit vielen Jahren L\u00f6sungen f\u00fcr den effizienten und nachhaltigen Verschlei\u00dfschutz in F\u00f6rderanlagen. Im Interview erkl\u00e4rt er, welche alternativen Materialien f\u00fcr den Verschlei\u00dfschutz in Frage kommen und wie moderne Verbundsysteme wie REMALOX HD dabei helfen, Instandsetzungs- und Wartungskosten zu reduzieren und Standzeiten deutlich zu erh\u00f6hen.<\/p>\n
Welches sind besondere Herausforderungen bei der F\u00f6rderung schwerer Materialien?<\/b><\/p>\n
Es ist kein Geheimnis, dass schwere oder scharfkantige F\u00f6rderg\u00fcter wie Steine und Erze abrasiver sind als leichte oder runde Materialien. Deshalb kann es entlang des gesamten F\u00f6rderweges zu erh\u00f6htem Verschlei\u00df kommen. Besonders kritisch sind Aufund \u00dcbergabestellen, wo das schwere Material beispielsweise von einem F\u00f6rderband in einen Trichter oder auf eine Rutsche \u00fcbertragen wird. Je nach F\u00f6rdergeschwindigkeit, Fallh\u00f6he und Aufprallwinkel kann hier der Verschlei\u00df an den Oberfl\u00e4chen von Komponenten besonders hoch sein. Das treibt die Instandhaltungsund Wartungskosten nach oben und reduziert die Standzeiten einer Anlage. Manche Firmen m\u00fcssen den Betrieb ihrer F\u00f6rderanlage mehrmals im Jahr unterbrechen, um den Verschlei\u00dfschutz an kritischen Stellen instand zu setzen.<\/p>\n
Welche Rolle spielt Stahl beim Schutz vor Verschlei\u00df in der F\u00f6rdertechnik heute?<\/b><\/p>\n
Stahl gilt ohne Zweifel als Material der Wahl, um die Oberfl\u00e4chen von Vibrationsf\u00f6rderern, Zyklonen, Rutschen, Verladestellen, Trichtern etc. gegen Verschlei\u00df durch schweres F\u00f6rdergut zu sch\u00fctzen. Dabei kommen in der Regel Platten, Bleche und Leisten zum Einsatz, die je nach Belastung mit verschlei\u00dffesten Stahllegierungen ausgestattet sind. Bei mittelschweren bis schweren Anwendungen im Bergbau und in Steinbr\u00fcchen, aber auch in Goldminen ist Stahl f\u00fcr die Verkleidung von Oberfl\u00e4chen sehr verbreitet, obwohl Stahl im Einzelfall nicht immer die optimale L\u00f6sung ist. H\u00e4ufig setzen Betreiber auf Stahl, obwohl leichtere L\u00f6sungen aus Gummi besser geeignet w\u00e4ren. Andere halten am Stahl fest, obwohl er den hohen Anforderungen nicht gerecht wird.<\/p>\n
Wo st\u00f6\u00dft Stahl beim Verschlei\u00dfschutz an seine Grenzen?<\/b><\/p>\n
Obwohl Stahl eine wichtige Rolle beim Verschlei\u00dfschutz in der F\u00f6rderung schwerer Materialien spielt, gibt es Anwendungsszenarien, in denen Stahl an seine Grenzen st\u00f6\u00dft und andere Verschlei\u00dfschutz-Technologien zu besseren Ergebnissen f\u00fchren. Bei der F\u00f6rderung von hochabrasiven Materialien kann selbst hochverschlei\u00dffester Stahl mit der Zeit stark abgenutzt werden. Kanten werden aufgerissen oder es entstehen Erm\u00fcdungsrisse durch Sto\u00dfbelastung. Zudem kann Stahl unter extremen Bedingungen \u2013 beispielsweise durch Feuchtigkeit, Hitze und S\u00e4ure \u2013 korrodieren. Und wer einmal erlebt hat, wie Eisenerz aus gro\u00dfer H\u00f6he in einen Trichter mit Stahlauskleidung st\u00fcrzt, kann best\u00e4tigen, dass Stahl nicht gerade zum L\u00e4rmschutz in Anlagen beitr\u00e4gt. Hier eignen sich andere Materialien oder Verbundsysteme oft besser.<\/p>\n
Welche Alternativen zum Verschlei\u00dfschutz mit Stahl gibt es?<\/b><\/p>\n
Als Alternativen zum Stahl kommen f\u00fcr den Verschlei\u00dfschutz in F\u00f6rderanlagen grunds\u00e4tzlich Gummi, Keramik und Verbundsysteme aus diesen beiden Materialien in Betracht. Gummi hat den Vorteil, dass es den Aufprall von F\u00f6rdergut elastisch kompensieren kann, was unter anderem den L\u00e4rm in der Anlage deutlich reduziert. Allerdings ist Gummi f\u00fcr schweres F\u00f6rdergut nur bedingt geeignet. Eine bessere Alternative ist hier der Verschlei\u00dfschutz aus Keramikplatten und -komponenten, die sehr widerstandsf\u00e4hig sind. Allerdings ist Keramik relativ spr\u00f6de, was kein Problem ist, wenn schweres Material \u00fcber die Oberfl\u00e4che gleitet oder rollt. Kritisch wird es allerdings, wenn das F\u00f6rdergut aus gro\u00dfer H\u00f6he senkrecht auf die Keramikoberfl\u00e4che aufprallt. Dann k\u00f6nnen Oberfl\u00e4chen brechen und Kanten abplatzen.<\/p>\n
Was raten Sie Unternehmen, die ihren Verschlei\u00dfschutz verbessern wollen?<\/b><\/p>\n
Es lohnt sich, \u00fcber den Tellerrand von Stahl, Gummi und Keramik hinwegzusehen und neue Konzepte in den Blick zu nehmen. Verbundsysteme wie REMALOX HD kombinieren die St\u00e4rken von Gummi und Keramik und erm\u00f6glichen so einen langlebigen und wirtschaftlichen Verschlei\u00dfschutz. Bei REMALOX HD absorbiert eine Gummimatrix die Prallenergie, w\u00e4hrend einvulkanisierte Keramikelemente vor Verschlei\u00df sch\u00fctzen. Ein Unterboden aus Metall erm\u00f6glicht die unkomplizierte Schraubverbindung auf den Einsatzfl\u00e4chen. Besonders bew\u00e4hrt hat sich REMALOX HD in Anlagen mit gro\u00dfen F\u00f6rdermengen von gebrochenem Material, langen Instandhaltungsintervallen von 12-15 Monaten und baulich ung\u00fcnstigen Aufprallwinkeln, wo Keramik allein f\u00fcr einen robusten Verschlei\u00dfschutz nicht geeignet ist.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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